Sonntag, 1. Februar 2009
Nadia Budde kam auf den Hund. Auf Dr. Hund.
Nadia Budde hat für ihre eigenen Bücher viele bedeutende Auszeichnungen bekommen. Für „Eins, Zwei, Drei, Tier“ u.a. den deutschen Jugendliteraturpreis.
Dr. Dog, bzw. Dr. Hund, das Buch von Babette Cole, das sie für diesen Blog ausgesucht hat, ist auf deutsch leider nur noch antiquarisch erhältlich. Trösten wir uns eben mit Lady Lupines Benimmbuch.
"Dr. Dog", von Babette Cole
Eines der Bücher, die ich sehr gern mag ist: „Dr.Dog“ von Babette Cole. Die very britische Autorin und Illustratorin lässt in diesem Buch eine unhygienische kinderreiche Familie auf einen promovierten und international angesehenen Arzt-Hund los. Das rundlich-speckige Elternpaar der Familie Gumboyle, in der deutschen Übersetzung „Familie Furunkel“, hat es versäumt ihre Kinder über die Gefahren von: Bürstentausch bei Kopflausbefall, Klopfötchen, vereiterten Mandeln und Raucherlunge aufzuklären.
Mutti und Vati scheinen selbst vollkommen ahnungslos zu sein und können sich beim Anblick der armen, unter Gleichgewichtsstörungen leidenden Tochter ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Die erkrankten Kinder zeigen auf den Zeichnungen ganz brav von den knallrot mit gelben Punkten bestückten, entzündeten Mandeln über heruntergelassene Hosen bis hin zu den Madeneiern unter den Fingernägeln schön farbig durchgezeichnet ihre Krankheiten vor.
Dr.Dog, viel beschäftigt und ernst und eigentlich auf einem Kongress in Brasilien unterwegs, muss es richten. Als die Eltern schließlich dem armen Großvater, der sowieso schon immer unter Gasen leidet, schwarze Bohnen und dazu Bier servieren, kommt es zu einer üblen Explosion, bei der der Opa mit dem Klo durchs Dach saust.
Nach dem ganzen Durcheinander muss auch Dr.Dog zum Arzt, der Stress mit der komischen Familie macht ihm zu schaffen. Als er endlich auf Anraten seines Psychologen abhaut um sich auf einer Südseeinsel zu erholen...wer kommt nachgereist?
Babette Cole zeichnet so herrlich ungezwungen und spricht oft über bzw. zeichnet genau das, was anderen oft unappetitlich, peinlich und pädagogisch wertlos scheint. Die Bilder sind genau wie ihre Sprache wunderbar unkonventionell, frei und lustig.
Sehr schön sind auch ihre Pubertäts-Aufklärbücher für Mädchen und Jungen und "Lady Lupines Benimmbuch".
Nadia Budde
Eingestellt von Werner Holzwarth um 09:28 |
Labels: Nadia Budde
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