Montag, 30. August 2010

Der Urlaubsdoppelpack: Nicoletta Ceccoli und Klaus Ensikat

Titel und 2 Seiten aus: The girl in the Castle inside the Museum (engl.), Kate Bernheimer, Nicoletta Ceccoli, Schwartz & Wade Books, an imprint of Random House House Children´s Books 2008

"Möchte man Nicoletta Ceccolis Bilder in eine Melodie übersetzen", meint Katharina Günther, eine meiner StudentInnen und große Hilfe bei der Führung dieses Blogs, "so stelle man sich die Klänge einer Spieluhr vor, alt vertraut, verschwommen an Kindheit und verwunschenes Spielzeugland erinnernd - eine anregende Augenweide, insbesondere für kleine und große Mädchenseelen und wirklich zu schön um wahr zu sein.
Das Buch, das diese Schöpferin entrückter, filigraner Bilderwelten empfiehlt, ist ein altbekanntes Märchen: Der Froschkönig: oder Der eiserne Heinrich, illustriert von Binette Schröder."


Dazu meint Nicoletta Ceccoli (eine der erfolgreichsten italienischen Illustratorinnen!): 
"Ich liebe Binettes dramatischen Gebrauch von Perspektiven und Schatten in diesem Buch. Auch erschuf sie für diese Geschichte eine unheimliche, fantastische Landschaft, in der Berge, Bäume und Tiere menschliche Gesichter haben.

Ich liebe auch die Szenen mit den vielfachen Bildern, die einen wunderbaren Sinn für Bewegung schaffen. Binettes Arbeit ist surrealistisch und raffiniert. Ich liebe es, wie durchdacht ihre Kunst für das Auge eines Erwachsenen ist, und dennoch immer noch sehr kommunikativ und verlockend für Kinder."

"Der Froschkönig: oder Der eiserne Heinrich"
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm, Binette Schroeder (Illustratorin), 

Nord-Süd-Verlag, Neuauflage 2009 



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Und hier die Empfehlung von Klaus Ensikat:

Klaus Ensikat war einer der berühmtesten Illustratoren der DDR. Seine Grafiken erschienen unter anderem in "Das Magazin" und im "Eulenspiegel". Nach der Vereinigung wurde er Professor für Zeichnen an der FH Hamburg. 1995 erhielt Prof. Ensikat den Kinderliteraturpreis und 1996 wurde sein Lebenswerk mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis gewürdigt. Seine neueste Auszeichnung ist der Jugendliteraturpreis 2010 für das Buch „Das Rätsel der Varusschlacht“. 

Nun aber zu dem Favoriten seiner Kindheit, bzw. dem Buch, an das er sich bis heute am liebsten erinnert: James Fenimore Cooper „Der Wildtöter“.

„Ob dieses Buch mein liebstes Kinderbuch war oder ist, kann ich gar nicht sagen. Es hat mich nur sehr beeindruckt. Es hat mich zweimal beeindruckt. Das erste Mal las ich es noch in den 40ziger Jahren, alle 5 Lederstrumpfteile in einem dicken Band und an einem Sonntag. Der Text war sicher schauderhaft verkürzt. Die Figur des Nathaniel Bumpoo ist mir aber seitdem durchaus gegenwärtig. Meine Vorstellung von Natur bzw. nordamerikanischer Wildnis durch den eher spärlichen, märkischen Wald unterstützt, hat das Buch sicher beflügelt. 30 Jahre später begegnete mir der erste Band der Lederstrumpf-Bücher “Der Wildtöter“ im Rahmen eines Illustrationsauftrages. Ich las ein mir unbekanntes, völlig neues Buch. Die Heldengeschichte eines Waldläufers, eines Pelztierjägers war die präzise Schilderung des brutalen Einblicks der europäischen Zivilisation in die Welt der amerikanischen Urbevölkerung. Ein Buch jenseits aller Indianerromantik. Der Zeitpunkt der dargestellten Ereignisse ist historisch genau positioniert. Die handelnden Personen sind differenziert gezeichnet und durchaus ökonomisch determiniert. Es spielt sicher keine Rolle, dass eine Figur wie Nathaniel Bumppo in dieser Umgebung kaum möglich gewesen wäre und auch der edle Wilde zeigt wohl nur eine bessere Möglichkeit. Cooper schreibt die Geschichte mit dem Abstand von fast 100 Jahren . Der Wildtöter erschien 1841, als letztes der Lederstrumpf – Bücher. Diese Welt war da längst verschwunden. Der Pessimismus des Autors den ökologischen Wandel betreffend, ist unübersehbar. Wir werden auf unsere gegenwärtigen Probleme verwiesen. Mehr kann man von Literatur nicht erwarten.“

Klaus Ensikat

Sonntag, 27. Juni 2010

Martin Baltscheit, seine Söhne und das Lieblingsbuch der Drei.

In Wikipedia steht er als deutscher Comiczeichner, Illustrator, Schriftsteller und Schauspieler, bzw. Sprecher. Ich mag ihn als Autor am liebsten. Und am besten gefällt mir sein erfolgreichstes Buch „Vom Löwen, der nicht schreiben konnte“. D. h. , „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ das im Herbst erscheint, und das er mir vorab zukommen ließ, hat große Chancen mit dem Löwen gleichzuziehen.

Nun aber zum Buch, das er am besten findet.
Martin Baltscheit schreibt:

Unser unbestrittenes Lieblingsbuch heißt:
„Das kenn ich schon“ von Moni Port


Meine Söhne, beide 20 Monate alt, lieben dieses Buch auch wenn ich nicht dabei bin.  Mich interessieren solche Bücher eigentlich nicht. Und wenn Kinder mit Büchern kommen, die ich nicht mag, lese ich nicht aus Sympathie oder Mitleid, sondern gar nicht. Ich bin also ein Keine-Schlechte-Bücher-Vorlese-Raben-Vater, oder sagen wir so: ohne was drin für mich, lese ich kein Wort. Aber in Moni Ports Buch gibt es kaum Worte, jedenfalls keine, die Geschichten erzählen und doch ist es ein Buch voller Ideen, Geräusche und Theater.


Die Dinge die wir kennen sind klug ausgewählt und angeordnet und in Wahrheit ist es natürlich pur philosophisch. Meine Jungs lesen vor, zeigen mit ihren Fingern auf die schönen, vereinfachten Zeichnungen und ich bin das Radio, spreche was sie denken, oder hören wollen. Das beste, erste Familienbuch, das ich mir denken Dank. Danke Moni Port!

© Klett Kinderbuch Verlag

Dienstag, 4. Mai 2010

Isabel Abedi über ein Bilderbuch, das in jedes Kinderzimmer gehört.



„Isabel Abedi ist eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands. Ihr Roman Whisper wurde für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, der Roman Isola war Spiegel-Bestseller. Und wer Kinder zwischen 8 und 12 Jahren hat, kennt auf jeden Fall ihre Lola-Reihe (Lola macht Schlagzeilen, L. in geheimer Mission, L. auf Hochzeitsreise, ... ) oder hat mit seinen Kids vor kurzem „Hier kommt Lola“ im Kino“ gesehen.

Wer noch mehr über Isabel Abedi lesen möchte:
http://www.isabel-abedi.de

Aber zum eigentlichen Thema, zu ihrem Lieblingsbilderbuch. Auch dieses kam kürzlich ins Kino (und als Leser meines Blogs kennen Sie es bestimmt):



„Ohne dieses Bilderbuch wäre meine Kindheit nicht meine Kindheit gewesen. Ich habe es viele hundert Male gelesen und immer wieder ging ich mit Max auf die Reise zu den wilden Kerlen ...Wer Max und die wilden Kerle kennt, der weiß: in unserer Phantasie können wir überall hinreisen und überall können wir der König sein. Solange, bis es uns wieder gut geht und wir zurück nach Hause wollen - wo unser Essen auf uns wartet. Und mit Glück ist es noch warm, so wie bei der Rückkehr von Max. Dieses Bilderbuch ist Kult und gehört in jedes Kinderzimmer!“   Isabel Abedi

1) aus: Isabel Abedi, "Hier kommt Lola!" (u.a.) / Illustrationen von Dagmar Henze /
Copyright ©
Loewe Verlag GmbH, Bindlach 2004

2) aus: Maurice Sendak Wo die wilden Kerle wohnen / Aus dem Englischen von Claudia Schmölders / Copyright © 1967 Diogenes Verlag AG Zürich

 























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